Zurück zur Leistungsübersicht Hartverchromen



Beim Begriff Hartchrom denken viele, dass diese Schichten eine höhere Härte als Glanzchromschichtenbesitzen. Das liegt daran, dass bei den üblichen Härteprüfverfahren, die Diamantspitze des Prüfgerätes durch die dünne Glanzchromschicht bis in den darunter liegenden Grundwerkstoff durchdringt und so die Härte des dünnen Glanzchroms nicht zum Tragen kommt.
Eine treffendere Bezeichnung wäre Stark-, oder Dickverchromen, auch wenn man schon bei Schichten, ab nur 1 µ, von Hartchrom spricht.

Hartchromschichten sind bläulich und je nach Beschaffenheit und Material des Werkstücks, bis hin zu mehreren 100 µ Dicke möglich. Solch starke Schichten sind bei Aufchromungsarbeiten, wie z.B. bei Kurbelwellen, Rotoren und verschlissenen Maschinenteilen gängig.
Die Expositionszeit (Badzeit) kann hier schon mal mehrere Tage betragen.

Hartschrom schichten sind, wie der Name schon sagt, sehr hart und weisen eine sehr hohe Verschleißfestigkeit auf. Auch ein sehr guter Korrosionsschutz kann bei höheren Schichtdicken erreicht werden.

Im Vergleich zur Glanzverchromung unterscheidet sich das Hartchromelektrolyt durch einen höheren Chromgehalt, höhere Arbeitstemperatur, modifizierte Katalysatoren und höhere anwendbare Stromdichte. Der Gestell-, und Vorrichtungsbau ist beim Hartverchromen deutlich aufwendiger, als beim Glanzverchromen. Da hier sehr oft mit sowohl mit so genannten Innenanoden und Blenden gearbeitet werden muss, als auch die Vorrichtung, den benötigten Strom, sicher und verlustfrei zum Werkstück führen muss.
Dies erklärt auch den höheren Preis, je nach gewünschter Schichtstärke.

Eine Einhaltung beim von Fertigmaßtoleranzen ist unter bestimmten Voraussetzungen nur bedingt möglich.
Bei Nichterfüllung dieser Voraussetzungen muss anschließend auf Maß geschliffen werden.

Grundsätzlich lassen sich fast alle Metalle, je nach Legierungsbestandteilen direkt hartverchromen. Einige bedürfen einer speziellen Vorbehandlung, beispielsweise Aluminium.

Hier noch eine Anmerkung: Metallisches Chrom ist unbedenklich!
Metallisches Chrom ist wie jedes Metall ladungsneutral. Es bildet sofort nach der Herstellung eine Passivschicht und verhält sich, ähnlich wie Edelmetalle, nicht reaktiv. Negative Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt sind nicht bekannt. Metallisches Chrom und seine Legierungen werden in der Medizin- und Lebensmitteltechnik in großem Umfang eingesetzt.

Anwendungsgebiete: Verscheißschutz bei z.B. Hydraulikzylindern und Walzen, Aufchromung verschlissener Maschinenteile, Werkzeugbau u.v.m.


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